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Schweizer Blasmusik-Dirigentenverband

Repertoire

Revolutionsmusik - das bedeutet klassische Originalwerke

01. Dezember 2023
von Theo Martin
Hans-Peter Blaser hat verschiedene klassische Originalwerke der Revolutionsmusik bearbeitet. Auf seiner Website sind auch Tonbeispiele zu finden.

Hans-Peter Blaser stellt in einem Newsletter einige seiner Bearbeitungen vor:

 

 

Revolutionsmusik

Nach der französischen Revolution im Jahre 1789 hatten die neuen Machthaber das Bedürfnis und das Ziel, die Ideen des neuen Staates im Volk bekannt zu machen und zu verankern. Zu diesem Zweck organisierten sie grosse Kundgebungen und Feiern im Freien, welche die Massen anzogen. 

Damit diese Anlässe wirkungsvoll und feierlich gestaltet werden konnten, wurde Musik benötigt. Dazu wurden die bis anhin kammermusikalisch besetzten Militärmusikformationen ausgebaut und chorisch besetzt. 

Komponisten, welche bereits vor der Revolution anerkannt waren, komponierten nun Werke für Blasorchester. Sehr populär war zum Beispiel François Joseph Gossec. Aber auch jüngere Komponisten konnten sich einen Namen machen, indem sie für das neue Medium Blasorchester Märsche und Konzertwerke komponierten. 

 

Ouverture en Ut (in C) von Charles Simon Catel

Catel Ouverture en ut

 

Die Ouverture en Ut wurde 1793 uraufgeführt. Da war der Komponist gerade 20 Jahre alt. Bereits in dieser klassischen Ouvertüre ist das Potenzial von Charles Simon Catel spürbar, das ihn zu einem der führenden Komponisten Frankreichs in der auf die Revolution folgende Dekade machen sollte. Das Ziel dieses Konzertes bestand darin, den Regierungsvertretern die Qualität der Ausbildung an der freien Musikschule in Paris und die Leistungsfähigkeit der neu gegründeten Blasorchester, welche nach der französischen Revolution vom Staat stark gefördert wurden, vorzuführen. Der Uraufführung dieses feierlichen, lebendigen und reizvollen Werkes mit den kontrastierenden Themen war ein voller Erfolg.

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Symphonie von François Joseph Gossec

Symphonie-Gossec

 

Das Werk wurde 1794 uraufgeführt. Da war der Komponist bereits 60 Jahre alt. Vor der Revolution komponierte Gossec Kammermusik und Sinfonien. Zudem war er Kapellmeister von verschiedenen Formationen. Nach der Revolution wurde er offizieller Komponist der neuen Republik und verfasste zahlreiche repräsentative Werke für die Festlichkeiten der Revolutionszeit.

Die Symphonie pour instruments à vent entspricht im Stil den vorklassischen und barocken Suiten mit der Satzfolge schnell - langsam - schnell. Die einzelnen Sätze gliedern sich jeweils in 2 Teile, welche wiederholt werden. Dabei gibt es im 2. Teil bereits eine Reprise. Damit findet ein Angleichen  an die klassische Sonatensatz-Form statt. 

Für die Musikerinnen und Musiker stellt die leichte und beschwingte Musik regelmässig eine grosse Freude dar, die sich auch für die Zuhörer in wahrnehmbarer Spielfreude und Spass an der Erschaffung orchestraler Musik manifestiert.

 

Lohnende Beschäftigung mit klassischer Musik

Darüber hinaus stellt gerade diese Leichtigkeit aber auch eine besondere Herausforderung bei der Interpretation klassischer Musik dar.

Von der Arbeit an klassischen Werken können alle Vereine in hohem Masse profitieren. Erfordert die Interpretation derartiger Kompositionen eine feinfühlige Tongebung, eine differenzierte Artikulation und ein transparentes Spiel.

 

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