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Schweizer Blasmusik-Dirigentenverband

Jugendarbeit

Jugendurlaub dank Parlament bald doppelt so lang

14. März 2024
von Theo Martin
Wer sich in der Schweiz ehrenamtlich in der Jugendarbeit engagiert, hat bald Anspruch auf zwei unbezahlte Wochen Jugendurlaub statt nur einer. Nach dem Nationalrat hat sich auch der Ständerat für eine entsprechende Gesetzesänderung ausgesprochen.

Die kleine Kammer nahm am Mittwoch oppositionslos zwei gleich lautende Motionen aus dem Nationalrat an, die nun zur Umsetzung an den Bundesrat gehen.

 

Auf der Website parlament.ch ist weiter zu lesen, dass auch die Landesregierung sich für Annahme des Vorstosses der früheren Nationalrätin Ursula Schneider Schüttel (SP/FR) und Nationalrätin Maja Riniker (FDP/AG) ausgesprochen hatte.

Es gelte, das ehrenamtliche Engagement von jungen Menschen weiter zu fördern, wurden die Motionen begründet. Dieses bilde die Grundlage zahlreicher Jugendorganisationen in Sport und Kultur – etwa in Lagern. Die Anforderungen an junge Menschen hätten aber stark zugenommen.

Es wird schwieriger, Freiwillige zu finden

Deshalb würden ehrenamtliche Arbeiten oftmals in den Ferien geleistet. Es werde zunehmend schwieriger, leitende, betreuende und beratende Personen zu finden, die sich unentgeltlich im Rahmen ausserschulischer Jugendarbeit in einer kulturellen oder sozialen Organisation engagierten.

Seit 1991 haben alle Arbeitnehmenden und Lernenden in der Schweiz bis zum 30. Lebensjahr ein Anrecht auf jährlich maximal fünf Tage unbezahlten Urlaub, den sogenannten Jugend- oder Bildungsurlaub für freiwillige Jugendarbeit. Das sieht das Obligationenrecht vor.

Wenig Kritik

Nur eine kleine Kritik an der Vorlage wurde am Mittwoch im Ständerat geäussert: Er störe sich daran, dass laut einem Merkblatt des Bundes auch Personen diese unbezahlte Auszeit in Anspruch nehmen könnten, welche Jugendgewerkschaften juristisch berieten. Das sagte der Innerrhoder Mitte-Ständerat Daniel Fässler.

Bundesrat Beat Jans versprach, er werde den Zweck des Jugendurlaubs bei der Umsetzung der Motion prüfen. Laut Jans ist der Bundesrat für eine Ausweitung der Urlaubsdauer, weil ein solcher Urlaub für die persönliche Entwicklung von jungen Menschen wichtig ist. Auch entstünden den Arbeitgebern keine Lohnkosten, nur organisatorische Kosten.

Wenig genutzt

Die Zahl der den Jugendurlaub in Anspruch nehmenden Menschen in der Schweiz sei relativ klein, sagten Jans und auch Matthias Michel (FDP/ZG), der Sprecher der vorberatenden Kommission. "Aber für diejenigen, die ihn in Anspruch nehmen, reicht oft eine Woche nicht", so Michel. "Ein zweiwöchiges Pfadilager dauert nun mal zwei Wochen."

 
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