Der BDV ermöglicht seinen Mitgliedern exklusive Probenbesuche. Diese Woche war der Schweizerische Blasmusik-Dirigentenverband bei der Brass Band Bürgermusik Luzern zu Gast.
Die Brassband Bürgermusik Luzern (BML) ist ein dynamischer Musikverein, welcher stark in der Stadt und der Region Luzern verwurzelt ist. Sowohl die Höchstklasse-, wie auch die Nachwuchs-Formation, die BML Talents, gestalten einen wichtigen Teil des breit gefächerten Innerschweizer Kulturlebens mit. Rund 15 BDV-Mitglieder verfolgten am Montagabend eine spannende Probe.
Die BML steht kurz vor dem Swiss Open Contest. Das bedeutet, dass in den letzten Tagen folgende Proben abgehalten werden: Freitag, Samstag, Sonntag, Montag, Dienstag etwas kürzer, Donnerstag und Freitag. Die Teilnehmenden aus dem BDV haben deshalb - wie gewollt - keine Show erlebt, sondern eine ganz normale Probe. Und dazu gehört dann, dass auch einer wie Michael Bach zu Probenbeginn kurz den Taktstock suchen muss.
Dann aber gibt der Dirigent sofort Vollgas. Er fordert und fördert - die Kommentare sind knapp, aber klar und es geht sofort weiter. Die Zeit wird intensiv genutzt. Eingespielt wird selber, einstimmen im ganzen Verein ist gar nicht notwendig.
Da will Bach eine kleine Verzögerung einbauen, dort eine Intonations-Korrektur vornehmen und hier eine Terz zurücknehmen. Es werde langsam besser, konstatiert der musikalische Leiter. Am Sonntag hat er die beiden Werke aufgenommen und analysiert. Jetzt arbeitet er jeweils von hinten nach vorne die vielen kleinen Korrekturen ab. Post-it um Post-it fliegt zu Boden, bald ist die Umgebung rund um Michael Bach mit gelben Zetteln übersät.
Doch der musikalische Leiter bleibt bis am Schluss dran: "Es hat Null Marge", ruft er seinen Musikerinnen und Musikern zu. Hier ist einer zu spät, dort eine zu laut und generell soll doch die Band schneller spielen und dabei die Leichtigkeit behalten. Alle Anweisungen werden von den Mitgliedern unaufgefordert und sofort notiert.
Es ist beeindruckend, wie konzentriert die Formation arbeitet und wie scheinbar leicht die Korrekturen umgesetzt werden. In aller Regel reicht es, wenn der Dirigent eine Änderung einmal erklärt. So klingt die Band in jedem Moment bis ganz am Schluss frisch, nahe an den Details und mit tollem Sound.
90 Minuten wird am Teststück "The Other Side of Silence" von Stephen Roberts gearbeitet. Nach einer kurzen Pause geht es nochmals 50 Minuten mit dem Selbstwahlstück weiter. Welches Werk das ist, soll die Konkurrenz noch nicht unbedingt wissen - weshalb die Berichterstattung über eine spannende Probe hier endet.
Der Schweizerische Blasmusik-Dirigentenverband BDV dankt der Brass Band Bürgermusik Luzern und ihrem Dirigenten Michael Bach herzlich für die Möglichkeit, eine Probe zu besuchen.
Der BDV führt dieses Jahr noch 3 weitere Probenbesuche durch: Bei der Liberty Brass Band in der Ostschweiz, bei der Stadtharmonie Oerlikon-Seebach (Zürich) und bei der Musikgesellschaft Egerkingen (Mittelland). Details und Anmeldung finden Sie HIER
