Skip to main content
Schweizer Blasmusik-Dirigentenverband

„Es Lied wo’s Härz erfreut“ -

18. September 2017

Im Rahmen der Seminarreihe "Feel the Beat" mit Christoph Walter fand in Kradolf ein weiterer Kursabend statt. Diesmal ging es um Schweizer Volksmusik.

iIn der  einleitenden Theoriestunde erklärte Christoph Walter, dass Swissness“ in und aktueller denn je sei. Das sollte man sich auch in den Blasmusikkreisen zunutze machen.

Wichtig ist dabei, dass man kreativ ist und bestehende Möglichkeit in der Musik oder dem Umfeld einsetzt. Spielt jemand Alphorn, Handorgel, Schwyzer-Örgeli oder kann gut jodeln und singen, so muss diese Person ins Konzert eingebaut werden.

Gibt es im Umfeld einen Chor, Jodelclub oder eine Ländlerkapelle, so können gemeinsam einzelne Werke einstudiert und präsentiert werden. Das macht allen Spass. Den Musizierenden wie den Zuhörerinnen und Zuhörer.

An praktischen Beispielen wird den Kursteilnehmern gezeigt, wie man mit dem Singen einer reinen Quinte und einem Soloinstrument oder Gesang, eine tolle Atmosphäre erzeugen kann. Auch einfach Kadenzen und damit Begleitungen von vielen Melodien sind so sehr schnell mannigfaltig einsetzbar, wie sich in der anschliessenden Probe mit dem Projektorchester, bestehend aus dem MV Kradolf-Schöneberg und der MG Sulgen auch in der Praxis gezeigt hat.

Die Musikantinnen haben die vielen praktischen Beispiele, die Christoph Walter vorgestellt hat, sehr schnell umgesetzt und damit 1 : 1 bewiesen, dass sehr viel möglich ist, wenn der Dirigent klar kommuniziert und weiss, was er erwartet. Das Arbeiten mit der Stimme war ein besondere Schwerpunkt an diesem Seminarabend. Sie unterstützt sowohl die bessere Intonation wie auch das harmonische Verständnis für die Werke und die musikalische Ausführung. Zudem bieten sich diverse Klangoptionen für die Werke an.

Anhand der Werke „Chum übers Mätteli, De Daneli vo Trueb, und De Schacher Seppali – alle arrangiert von Christoph Walter, sowie „Du frogsch mi, wer i bi“, arrangiert von Thomas Rüedi, wurde aufgezeigt, welche Möglichkeiten sich im Umgang mit Volksmusik anbieten. Dabei ist es wichtig, auf die gegebenen Möglichkeiten des Orchesters einzugehen. Es braucht aber auch den Mut, die vorhandenen Arrangements anzupassen und „umzubauen“. Sei dies eben durch zusätzliche Soloinstrumente, Gesang, Repetitionen oder allenfalls Streichungen.

Christoph Walter empfahl auch, dass man grundsätzlich dem Original in Stilistik und Harmonik treu bleiben sollte. Oft sind es die sogenannt einfachen Melodien, die emotional berühren. Zudem würde das Publikum auch genau Vorstellungen von sehr bekannten Volksmusik-Werken haben und diese auch so erwarten. Sie würden nur enttäuscht, wenn man dies allzu sehr verändere. Natürlich hänge dies auch immer vom Anlass und dem Zielpublikum ab.

Nicht  unwesentlich sei auch, dass man die Musik dem Publikum gut verkaufe und mit Freude musiziere. Dann springe der Funke sofort über. Das bedeutet auch, dass Solisten und Spezialinstrumente vorne an der Bühne platziert und natürlich alle auswendig spielen würden. Wenn das beachtet werde, „habe man schon gewonnen!“, meinte Christoph Walter.

Gewonnen haben sicher alle, die diesem Abend beigewohnt haben. Sei es als Kursteilnehmer oder als Musikantin/Musikant.

 

Christian Marti

Der nächste Anlass findet am Mittwoch, 11. Oktober in Sursee (LU) statt: "äs Lied wo ds Härz erfreut " (Erstellen einfacher Arrangements). Adresse: Musik Atelier, Luzernstrasse 1, 6210 Sursee .

Anmelden kann man sich noch immer, Jeder Kurstag kann einzeln besucht werden 

Eine Anmeldung ist jederzeit hier möglich oder direkt vor Ort am Anlass