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Schweizer Blasmusik-Dirigentenverband

Musikalischer Literaturclub, Vier Jahreszeiten und eine Stadtmusik

13. Juni 2019
von Theo Martin

Vom 28. bis 30. Juni findet in Olten das Solothurner Blasmusikfestival statt. Hier finden Sie Angaben zum attraktiven musikalischen Rahmenprogramm.

 

Der Solothurner Blasmusikverband führt vom 28.-30. Juni 2019 das SOBV-Musikfestival durch. An diesem finden nebst dem Wettbewerb noch einige, für Dirigenten (und auch für Musikanten natürlich) interessante Veranstaltungen statt. Hierbei handelt es sich neben dem Galakonzert am 29. Juni auch um einen Auftritt des Showcase 4 Jahreszeiten und einem Literaturclub. Beide finden am Sonntag 30. Juni statt. 

Nachstehend die Details:

 

Musikalischer Literaturclub

Welche Punkte sind wichtig, die man beachten sollte, wenn man ein Programm für ein Konzert zusammenstellt? Gibt es Grundvoraussetzungen, die zwingend einzuhalten sind wie zum Beispiel die Besetzung des Orchesters? Welche Inhalte sollte ein Programm haben? Sind Transkriptionen legitim oder doch lieber Originalliteratur? Hat die Wahl der Werke für ein Konzert einen grundsätzlichen Einfluss auf das zahlreiche Erscheinen des Publikums? Welche Verantwortung gegenüber dieser Kultur haben Komponisten, Arrangeure und Verleger? Müssen sich Blasmusiker in allen Musikrichtungen auskennen und bewegen können? Dies alles sind wichtige Fragen, welche in der Blasmusik immer wieder zu diskutieren geben. Fragen neben vielen anderen, die uns in unserem Engagement für die Blasmusik begegnen. Diesen Fragen wollen wir im „Musikalischen Literaturclub“ auf den Grund gehen und mit ausgewiesenen Experten darüber diskutieren. Ebenfalls wird uns die Banda Municipal de Barcelona zur Verfügung stehen, welche wir im Stile einer Reading Session einsetzen können. Moderiert wird der Literaturclub durch Michèle Schönbächler, Moderatorin beim SRF. Das Publikum ist herzlich eingeladen, sich in die Diskussion durch Fragen, Erfahrungen und Anregungen einzubringen.

Eintrittspreis CHF 20.-

Teilnehmer der Diskussionsrunde sind:

Isabelle Ruf-Weber – Chefdirigentin an der Operette in Sursee (CH)

Henrie Adams – Chefdirigent des Harmonieorchesters ‘La Artistica’ in Buñol (ESP)

Peter Frank – Inhaber des Musikverlag Frank (CH)

Toni Scholl – Chefdirigent des Schwäbischen Jugend Blasorchesters ASM (D)

Helmut Hubov – Chefdirigent des Markgräflichen Verbandsblasorchesters (D)

Zuletzt:

Als Abschluss wird ein Apéro im Foyer ausgegeben, es können sich da sicherlich noch Diskussionen unter den Teilnehmern ergeben.
Die Musikkommission des Solothurner Blasmusikverbandes lädt sie herzlich ein, an diesem Literaturclub teilzunehmen und hofft auf eine anregende sowie inspirierende Diskussion.

 

 

Showcase 4 Jahreszeiten des tiefen Blechs

Das Jahr 2019 steht ganz im Zeichen des „tiefen Blechs“. In diesem Zusammenhang werden überall in der Schweiz diverse Anlässe und Konzerte stattfinden.
Am Festival-Sonntag kommen Sie in den Genuss eines hochkarätigen Brass-Ensembles inklusiv Schlagzeug und Pianobegleitung,
unter anderem mit folgenden Musikern:

Julien Roh, Es-Horn

Lukas Christinat, Waldhorn

Fabian Bloch, Euphonium

Armin Bachmann, Posaune

Daniel Schädeli, Tuba

Muriel Zeiter, Piano

Michael Meinen, Schlagzeug

Eintritt ist frei (Kollekte)

Galakonzert mit spanischem Spitzenorchester

Die Banda Municipal de Barcelona wird am Samstag, 29. Juni 2019 um 20.00 Uhr, unter der Leitung des aus Holland stammenden Dirigenten Henrie Adams, am Galakonzert des Musikfestivals des «Solothurner kantonalen Musikverbandes» ein Konzert mit sinfonischer Musik aus der Schweiz, Russland und Spanien präsentieren. Darunter befinden sich Werke von Trachsel, Toldra, De Falla sowie Rimski-Korsakov.

Beginnen wird das Konzert mit der 2. Sinfonie des Solothurner Komponisten Thomas Trachsel. Eigentlich wollte Thomas Trachsel nach der Geburt seiner ersten Tochter bedeutend heiterere Musik schreiben als früher, tatsächlich entstand in seiner 2. Sinfonie allerdings eine Musik, welche den Charakter und die Dunkelheit der vorangegangenen Kompositionen bestätigte. Das unvorstellbare Glück bei der Geburt seiner Tochter brachte gleichzeitig die Angst mit sich, den nun entstehenden Verpflichtungen nicht genügen zu können. Die Angst davor, ein Kind in eine von Hektik, Missmut und Zerstörung gezeichnete Welt zu setzen, war anscheinend sehr intensiv. Trachsel komponierte die Musik mit zwei, die Sinfonie durchgehenden Leitmotiven, welche das Schicksal und die Angst symbolisieren. Im dritten und vierten Satz verwendet Trachsel seiner Musik einen alten polnischen Text aus dem Mittelalter, dessen Gültigkeit auch in der heutigen Zeit bestand hat. Es handelt sich dabei um die Klage einer Mutter, welche ihren Sohn verliert und nicht weiss, ob er noch lebt oder irgendwo begraben ist, getötet durch Feinde. Gesungen wird der Solopart für Mezzosopran durch die in Barcelona lebende, international sehr gefragte Sopranistin Ana Häsler. Ana Häsler ist die Tochter des aus Interlaken stammenden Künstlers Rudolf Häsler, welcher eine längere Zeit seines Lebens in der Region Olten lebte und tätig war. Häsler arbeitete als Lehrer in Boningen und in Balsthal, bevor er in Kuba als Direktor das Kunstgewerbe mit vielen tausend neuen Arbeitsplätzen aufbaute. Häsler war damit höchster ausländischer Funktionär in der Regierung Castros. Desillusioniert durch Castros Politik und durch die Ablehnung der Umsetzung eines absurden Plans von Celia Sanchez, wurde Häsler verleumdet und aus seinem Posten entlassen. Häsler gilt heute als Begründer des neuen Realismus in der Malerei.

Nach der Sinfonie erklingen Werke von Eduard Toldra (Empuries – katalanischer Volkstanz) und Manuel de Falla. Der Schweizer Musiker und Dirigent Carlo Balmelli transkribierte berühmte Sätze und Tänze aus den berühmtesten Opern und Balletten zu einer Suite für sinfonisches Blasorchester. Darunter sind Interludio y Danza – aus der Oper « La Vida Breve », Danza Ritual de Fuego – aus dem Ballett « El Amor Brujo » und Faruccia y Danza - aus dem Ballett « El Sombrero de los tres Picos » zu hören. Wie in den meisten Opern oder Balletts drehen sich die Geschichten in De Fallas Bühnenwerken ebenfalls um Liebe, Eifersucht und Rache.

Rimsky-Korsakov arbeitete im Jahr 1887 an seinem Werk „Capriccio auf Themen aus Spanien“, besser bekannt unter dem Namen Capriccio Espagnol. Der Komponist wurde oftmals gerühmt ob der brillanten Behandlung der Instrumentation, vor allem wegen der Verwendung vieler Perkussionsinstrumente, was zu jener Zeit noch nicht üblich war. Rimsky-Korsakov verwehrte sich allerdings gegen diese Ansicht und war der Meinung, dass die Musik ihre Brillanz durch den stilistischen Ausdruck der musikalischen Inhalte erhält und nicht nur durch eine lediglich gekonnte Instrumentierung. Ursprünglich wollte der Komponist das Werk für Solovioline und Orchester komponieren, verwarf aber diese Idee wieder und schrieb ein reines Orchesterwerk. Das Werk ist in fünf Sätze unterteilt, welche teilweise eigene Themen haben, oder aber das Thema des 1.Satzes in variierter Form verwenden. Auf jeden Fall ist dieses Werk wohl eines der berühmtesten und beliebtesten Orchesterwerke des russischen Komponisten.

 

Galakonzert SOBV – Musikfestival 2019

Banda Municipal de Barcelona, Director Henrie Adams

  1. Teil

Symphony No. 2 « de nostre aetatis angoribus »     Thomas Trachsel

  1. Requiem aeternam
  2. Dies Irae
  • Klagelied einer Mutter
  1. Lux aeterna
  1. Teil

Empuries (Sardana libre)                          Eduard Toldra

Cuatro Danzas Españolas                      Manuel de Falla (trans. C. Balmelli)

  • Interludio y Danza de "La Vida Breve"
  • Danza Ritual de Fuego de "El Amor Brujo”
  • Farruca y Danza Final de “El sombrero de los tres Picos”

Capriccio Espagnol                                Nikolai Rimsky – Korsakov

                                                   (trans. C. Balmelli)

Größe: 1.69 mb